Was sich ändern müsste sind die Strukturen, nicht die Religion
Jung sein, engagiert, progressiv und widerständig … und religiös – geht das? Wie vereinbaren junge Menschen den Kampf für demokratische, queerfeministische und antirassistische Ziele mit den Aspekten ihrer Identitäten, die in Religionen verwurzelt sind? Wie treten sie Fundamentalist*innen entgegen, und wie divers sind jüdische, christliche und muslimische Communities heute?
Anlässlich des Jahresthemas „jung und jüdisch“ der jüdischen Kulturtage des #israeljacobsonnetzwerk haben @eslauritaa und @kle.mara über Identität, Differenz und gesellschaftlichen Zusammenhalt auf dem Podium gesprochen.
Veranstaltung
Utopie trotz/mit/wegen Religion
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„Was sich ändern müsste sind die Strukturen, nicht die Religion“
Es ging um Fremdwahrnehmung, Ambiguitätstoleranz und um das Finden einer Sprache für vielfältige Communities. Im Goethe Exil diskutierten Laura Cazés und Mara Klein, moderiert von Feridun Öztoprak. Leider musste der dritte Podiumsgast Ozan Zakariya Keskinkılıç aus Krankheitsgründen absagen. Das Podium diskutierte über Diskriminierungserfahrungen, Religion und Engagement für progressive Themen.
Für Laura Cazés ist ihr Jüdischsein eine Ressource, ein Teil ihrer Identität. Jüdischen Jugendlichen biete die Religion einen Sozialisationsraum, einen Anker in schwierigen Zeiten und Zugang zu Erklärungen für die Komplexität der Welt. Besonders wichtig sei es für religiöse Communities, progressive Themen zu besprechen, um rückwärtsgewandte Strukturen aufzubrechen und reaktionäre Instrumentalisierung zu verhindern. Für migrantische Communities sei es darüber hinaus bedeutsam und herausfordernd, eine gemeinsame Sprache zu finden, die das Erlebte abbildet.
Mara Klein werde immer wieder gefragt, warum Mara als nichtbinäre trans Person nicht aus der Kirche austrete, warum Mara sich „das antue“ – „Die Kirche tut mir das an“ ist die Antwort. Mara betont, dass das Miteinander sowohl durch die kirchlichen Strukturen als auch durch Individuen ungerecht sein könne. Was sich ändern müsse, seien die Strukturen, nicht die Religion, denn Religion könne sowohl das Beste als auch das Schlimmste. In Bezug auf gesellschaftlichen Wandel beeinflussten sich Kirche und Staat wechselseitig und könnten sich gegenseitig wohltuend verändern.
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