Samstag, 6. Dezember 2025
Jahresveranstaltung der Mobilen Beratung Niedersachsen
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie in Niedersachsen lädt herzlich zur Landeskonferenz 2025 in Hannover ein. Unter dem Titel „Zusammen für eine demokratische Kultur in Niedersachsen“ möchten wir wichtige Themen rund um die Stärkung eines lebendigen, menschenrechtsorientierten Zusammenlebens diskutieren und einen Raum für Vernetzung bieten. Gemeinsam mit Engagierten, pädagogischen Fachkräften, Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Verbänden, Kultur und Politik werden neue Ansätze, Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten beleuchtet.
Wann?
Samstag, 6. Dezember 2025
10:00 Uhr –
17:00 Uhr
Programm
10:00 Uhr Anmeldung/Ankommen
11:00 Uhr Begrüßung
11:30 – 13:00 Uhr Podiumsdiskussion: Herausforderungen und Möglichkeiten für ein demokratisches Zusammenleben in Niedersachsen.
Rückblick auf das Jahr 2025 mit:
- Viet Hoang Koordination des Landesprogramms für Demokratie und Menschenrechte
- Helge Regner Wissenschaftlicher Mitarbeiter von RIAS Niedersachsen
- Andrea Röpke Autorin und Fachjournalistin mit dem Themenschwerpunkt extreme Rechte
- Nico Kerski Co-Geschäftsführer des Queeren Netzwerk Niedersachsen e.V. (QNN)
- Moderation: Amelia Wischnewski Journalistin beim Öffentlich Rechtlichen Rundfunk
13:00 – 14:00 Uhr Mittagspause
14:00 – 16:00 Uhr Panels 1-4
16:00 – 17:00 Uhr Ergebnisse, Verabschiedung und Raum für Vernetzung
17:00 Uhr Ende
Panel 1: Politische (Meinungs-)Bildung und Teilhabe auf einer umstrittenen Kurzvideoplattform
In diesem Vortrag wird diskutiert, inwiefern TikTok als Aushandlungsort für politische Diskurse dient, marginalisierte Stimmen sichtbar macht und neben den Herausforderungen für die Demokratie auch zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen kann. Dabei werden auch rechte Narrative auf TikTok thematisiert, um ein realistisches Bild der Plattform zu geben.
Der Fokus liegt jedoch auf den Chancen: Die Referentin beleuchtet die Funktionsweise des TikTok-Algorithmus und seinen Einfluss auf das Nutzungsverhalten. Abschließend werden Ansätze und Creator*innen vorgestellt, die zeigen, wie TikTok gezielt für politische Bildung und die Stärkung demokratischer Werte genutzt werden kann.
Referentin:
Julia Kehr-Ritz ist Bildungsreferentin im ServiceBureau und entwickelt innovative Bildungsangebote zu den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung auf die demokratische Gesellschaft. Die Angebote liegen an der Schnittstelle von Medienpädagogik und politischer Bildung und richten sich sowohl an Jugendliche als auch an Fachkräfte der Jugendarbeit. Ihre Schwerpunktthemen liegen in den Bereichen Künstliche Intelligenz und TikTok.
Panel 2: Vereins- und Verbandsarbeit mit Haltung
Aus der Erfahrung zweier praktischer Beispiele zeigen wir, wie es gelingt, sich gut aufzustellen und eine klare menschenrechtsorientierte Haltung zu entwickeln.
Wir gehen dabei auf folgende Fragen ein:
- Warum macht es Sinn, Haltung zu zeigen?
- Warum ist Vernetzung wichtig?
- Warum brauchen wir Verbündete?
- Was brauchen wir darüber hinaus noch?
Referentinnen:
- Nurka Casanova, Koordinierungsstelle für Integration im und durch Sport, Kreisportbund Lüneburg e.V. und zertifizierte interkulturelle Trainerin
- Nancy Widmann, Politikwissenschaftlerin/Historikerin, Abteilungsleiterin Organisation beim SoVD-Landesverband Niedersachsen e. V.
Panel 3: Kommunalwahlen und die extreme Rechte- Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten
2026 finden in Niedersachsen Kommunalwahlen statt. Dabei ist mit teils deutlichen Zugewinnen der extremen Rechten zu rechnen. Mit dieser Veranstaltung wollen wir deshalb alle Engagierten auf die Wahlkämpfe und die Zeit nach den Wahlen vorbereiten und folgende Fragen diskutieren:
- Wie agiert die extreme Rechte auf kommunaler Ebene?
- Wie verhält sie sich in Stadträten, Kreistagen und Bezirksvertretungen?
- Wie geht sie ihre Kommunalwahlkämpfe an?
- Was können wir lernen aus vergangenen Wahlkämpfen?
- Wie konnten Siege von extrem rechten Politiker*innen in Stichwahlen um Landrät*innen- und Bürgermeister*innenÄmter verhindert werden?
- Wie kann die demokratische Zivilgesellschaft mit einer erstarkten parteipolitischen Rechten auf kommunaler Ebene umgehen?
Referent:
David Begrich, Mitarbeiter der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e. V. in Magdeburg
Panel 4: Solidarische Netzwerke in Kommunen und in der Nachbarschaft: Erfahrungen aus der Gemeinwesenarbeit
Im Rahmen dieses Panels möchten wir gemeinsam darüber ins Gespräch kommen, wie solidarische Netzwerke auf kommunaler Ebene und direkt vor Ort, in Quartier und Nachbarschaft, erfolgreich aufgebaut und gestärkt werden können. Solidarität ist mehr denn je gefragt, besonders in einer Zeit, in der soziale Ungleichheiten und Herausforderungen auf lokaler Ebene immer sichtbarer werden.
Wir möchten gemeinsam konkrete Ideen entwickeln und praxisnahe Ansätze diskutieren, die den Aufbau solidarischer Netzwerke in den Kommunen voranbringen.
- Welche Modelle und Konzepte gibt es, um solidarische Netzwerke zu etablieren, die sowohl soziale Teilhabe als auch Unterstützung für alle Bevölkerungsgruppen ermöglichen? Die über 140 Jahre alten Erfahrungen aus der professionellen Gemeinwesenarbeit und der Ansatz der Integrierten Kommunalentwicklung („Leipzig Charta“) helfen hierbei als Grundlagen.
- Welche Akteure braucht es in der Kommune? Wie können unterschiedliche Akteure in Kommunen – wie zivilgesellschaftliche Organisationen, lokale Unternehmen und engagierte Bürger*innen – zusammenarbeiten, um nachhaltige Netzwerke zu schaffen?
- Rolle der Quartiersarbeit: Welche Potenziale hat die Quartiers- und Gemeinwesenarbeit, um lokale Solidarität zu fördern und die Vernetzung vor Ort zu stärken? Welche konkreten Maßnahmen können umgesetzt werden, um solidarische Strukturen zu schaffen und zu erhalten?
Referent*innen:
- Johanna Klatt, Praxisnetzwerk für Soziale Stadtentwicklung Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Nds. e. V. (LAG), Co-Geschäftsführung
- Lars Willmann, Referent für Sport, Soziales, Integration, Ehrenamt und Gemeinwesenarbeit, Projekt Göttinger Quartiere, Raum für Menschen / „Miteinander – Füreinander“
ANMELDUNG
Anmeldungen nehmen wir gerne unter anmeldung@mbt-niedersachsen.de bis zum 01.12.2025 entgegen, unter Angabe von Namen, Organisation und Panelwunsch.
Der Veranstaltungsort ist weitgehend barrierearm und verfügt über einen rollstuhlgerechten Zugang und einen Fahrstuhl. Es wird bei Bedarf eine Kinderbetreuung angeboten. Bitte Alter und Anzahl der Kinder bei der Anmeldung bis zum 01.12. mit angeben (Kinder ab 3 Jahre).
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.